Heiri Schartner
Mein Vater, Radiotechniker und zugleich begnadeter Feinmechaniker und Uhrmacher, besass zuhause eine eigene Werkstatt, wo ich schon früh mit Feilen, Bohrern und Drehbank Bekanntschaft schliessen durfte. Später dann, als 10-Jähriger, verbrachte ich die gesamte Frei- und Ferienzeit, bis hin zur Volljährigkeit, bei den Brüder Brast in Luzern, als Lok-Führer auf ihren 71/4 Lokomotiven, aber bevorzugt auf deren „Flying Scotsman“. Die Wegstrecken (2x60 km jeweils) bewältigte ich zuerst mit dem Velo und später per Moped.
Innerhalb dieses Zeitfensters absolvierte ich eine Lehre als Elektromechaniker in Zürich und anschliessend eine Zusatzausbildung als Werkzeugmacher in Stäfa.
Es waren private Gründe, die mich 1963 für immer ins Engadin brachten. Für die darauf erfolgte, beruflich Neuausrichtung ins Reich der Elektronik, verbunden mit 41/2 Jahren Schulung in Zürich, fortlaufenden Zusatzausbildungen und der Aufbau einer Firma im Bereich der drahtlosen Kommunikation, zwangen mich mein Hobby für 25 Jahre fast vollständig in die Schublade zu sperren.
Erst Anfangs der „90er“ kam wieder, aber langsam Bewegung auf. Nach und nach wuchs auch ein durchaus passabler Maschinenpark heran. Die Teile meiner damals in der grauen Vorzeit begonnenen „Flying Scotsman A1“ ersetzte ich zum grösseren Teil durch viel präziser gefertigte Bauteile und abgesehen davon, der Weg für die Beschaffung von genaueren Detailplänen dazu war eben auch einfacher geworden.
Das Ziel, meine kohlebeheizte „Flying Scotsman A1“ rutscht nun in greifbare Nähe. Mit meinem Unvermögen Kompromisse einzugehen, was mich zwang und weiterhin zwingt im 1. Gang zu werken, habe ich mich längst abgefunden, ja sogar angefreundet, vielleicht?!