Härten Teil 2: Das Einsatzhärten
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Ziel des Einsatzhärtens ist die Bildung einer harten Bauteile-Oberfläche über den weichen und zähen Kerns des Stahl-Werkstoffs, im Dampf-Modellbau speziell für Kulissen, Kreuzkopf-Führungen und Auflageschultern. Auch Schraub-Bolzen in Drehgelenken sind eine weiteres Beispiel für die Anwendungen dieses Verfahrens.
Geeignete Werkstoffe:
Zu den geeigneten Werkstoffen zählen Baustähle, unlegierte und niedriglegierte Einsatzstähle mit einem maximalen Kohlenstoffgehalt von 0.25%. Mit den alten, mir als älteres Semester noch immer gebräuchlichen Bezeichnungen ist (Baustahl) und (blanker Keilstahl) gemeint, beides Materialen die ich bevorzugt und gerne verwende.
Das Vorgehen:
In der nachfolgenden Gebrauchsanleitung beschreibt der Hersteller die notwendige Vorgehensweise.
Härtepulver
Zum Einsatz-Härten von Eisen und Stahl über dem offenen Feuer
Gebrauchsanweisung:
1. Das Bauteil muss vorgängig masshaltig fertig bearbeitet und auch poliert sein, denn eigentliche Nacharbeitungen sind nach dem Härteprozess nicht mehr möglich.
2. Das zu härtende Teil auf Kirschrotglut erwärmen (Farbtabelle).
3. Härtepulver, zwischen den Fingerspitzen sparsam dosierend, allseitig aufstreuen (oder darin eintauchen) und schmelzen lassen, bis sich eine gleichmässige, homogene Schicht um das Bauteil bildet, inkl. Bohrungen.
4. Im kalten Wasser abschrecken.
5. Je nach der gewünschten Härtetiefe den Vorgang zwei- bis dreimal wiederholen.
6. Zunder und Krusten jedesmal mit einer Stahldrahtbürste entfernen. Rückstände in den Bohrungen sind ebenfalls mit einem geeigneten Hilfsmittel zu entfernen.
7. Das Bauteil erhält schlussendlich eine graue, matte Färbung, die nach einem sorgfältigen Nachpolieren problemlos verschwindet.
8. Allfällige, sorgfältige Richtarbeiten sind noch möglich.
Kann auch im Tiegel geschmolzen und als Härte-Bad benützt werden. Dauer 5-10 Minuten. Rotglühend eintauchen. Zuletzt im kalten Wasser abschrecken.
Anmerkungen:
1. Damit sich das zu härtende Bauteil möglichst wenig verzieht, muss der Erwärmungsprozess rundum gleichmässig und langsam erfolgen.
2. Nicht ganz einfach ist die spannungs- und druckfreie Fixation, resp. Halterung des Werkstücks während des Härte-Prozesses.
Ein sehr dünne, nichtgerippelte Langschnabel-Flachzange, oder eine entsprechende Pinzette eignen sich dazu bestens.
Schritt 3: Abschrecken im Wasser
Achtung: Die Augen schützen, denn beim Eintauchen können, fast exposionsartig, Partikel des Härtepulvers wegspritzen!er.
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Schritt 4: Reinigen des Werkstückes.
Zuder-Rückstände sind mit einer Drahtbürste zu entfernen. Auch Löcher und Einfräsungen sind sauber zu reinigen.
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Das fertig gehärtete Bauteil.
Die Schritte 1-4 ein- bis zweimal wiederholen, für eine genügende Härte-Eindringtiefe von ca. 5um.
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