2018 <Dreikönigsdampf> im Wiggertal

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Das traditionell am ersten Samstag eines jeden Jahres stattfindende „Dreikönigs-Dampfen“ auf der herrlichen G1-Anlage der rührigen "Wiggertaler Spur 1-Dampfgruppe" würden die meisten Live Steamer spontan als „Das Highlight“ bezeichnen. So wunderten sich am vergangenen Samstag die dortige Anwohnerschaft auch nicht wirklich über die stattliche Zahl der aus Nah und Fern eingetroffenen Holzköfferli-Männer, die alle gutgelaunt und vorfreudig gestimmt ihre schienengebundenen Lieblinge ins Bahnparadies schleppten. Sogar sehr lange Anfahrtswege, inkl. Übernachtungen, hielten unsere aus dem nördlichen Nachbarland angereisten Freunde Jürgen, Jo und Ulli nicht davon ab, auch dabeizusein. Nach herzlichen Begrüssungen und Neujahrswünsche austauschend, schien das sonst übliche Bedürfnis, möglichst rasch anzuheizen, vorerst mal gar nicht vorhanden gewesen zusein. Dafür wurde in kameradschaftlicher, ja familiärer Art genüsslich und aufgestellt parliert, gelacht, diskutiert, oder einfach hineingehört. Ein spürbar warmes Wohlgefühlklima, gepaart mit Kaffeeduft, lag alsbald in der Luft. Edi, mit gelber Warnweste ausgerüstet, war wiederum in Personalunion als Fahrdienstleiter, Depotchef, Zugzusammensteller und Problemlöser äusserst verlässlich tätig, sowie Stefan und Kurt, als Verpflegungs- und Serviceteam, waren ebenso den ganzen Tag, quasi ununterbrochen, und umsichtig für das Wohl ihrer Gäste am Rotieren. Unser ganz grosses, verdientes Dankeschön gebührt diesen Drei im Dauereinsatz stützenden Pfeilern. An der gesamten Gleisanlage, Bauten und umfangreichen Wagenmaterial wurden erst kürzlich die jährlichen Revisionsarbeiten beendet, die jeweils im November/Dezember durch die Mitglieder gemäss einer Aufgaben- und Mängelliste abgearbeitet und protokolliert werden. Ein Rundkurs auf dem zweispurigen Streckenteil der Anlage misst übrigens stolze 40m, wobei jede der überhöhten Kurven über perfekte Ein- und Auslaufzonen befahren wird. Charles eröffnete mit seiner apfelgrünen „Flying Scotsman“ und einem stilechten, englischen Luxuszug aus dem Wiggertaler-Schattenbahnhof am Haken, den Fahrbetrieb und auf Einsatzliste gab’s, zu diesem noch frühen Zeitpunkt, nur noch drei freie Slots. Für Spätentschlossene war also Eile geboten. Inzwischen war das „Dampfen“ in vollem Gange, an und um die Anheizgleise herrschte ein emsiges, zielorientiertes Tun und die fahrplanmässigen Ablösungen funktionierten bestens. Lediglich für die im Einsatz stehenden Lokführer wurden die Reaktionswege langsam eng, denn nicht wenige, interessierten Zuschauer wollten, verständlicherweise, möglichst nahe dem auf den Anheizgleisen Gebotenen beäugend teilhaben. Die beigefügten Bilder vermitteln natürlich einen weitaus besseren Eindruck über das, was es auf und neben den Gleisen zu beobachten gab, als tausend umschreibende Worte. Übrigens, …was sich schon seit Längerem, auf breiter Basis sehr erfreulich zu entwickeln begann, ist ein inzwischen vollzogener Wandel hin zu einer realistischen strecken- und lokangepassten Fahrkultur, die uns auf dieser Anlage, mit hohem Können, sehr eindrücklich vorgeführt, oder treffender ausgedrückt, …zelebriert worden war. Inzwischen wurde es Mittag und Suppenzeit! Das Service-Team reihte auf beiden Fest-Tischen Teller-Sets. Unterdessen wurde die von Iris und Markus daheim gekochte Gersten-Suppe hierher transportiert und …es wurde mit grösstem Genuss „gelöffelt“. Auch Euch, Iris und Markus, ein grosses und herzliches Dankeschön. Ein beeindruckendes Highlight soll nicht unerwähnt bleiben. Für seine mächtige, noch im Bau befindende amerikanische Turbinenlokomotive PR-S2 stellte Werner in recht kurzer Zeit ihre riesige Kesselverkleidung und auch den sehr voluminösen Tender-Aufbau her. Das Zeichnen der notwendigen Blech-Abwicklungen war sicher das Eine, aber dann die erforderlichen und kräftezehrenden Biegearbeiten, Nietungen und Lötungen ganz alleine und dermassen erfolgreich durchführen zu können, war das komplett Andere. Aus meiner Sicht stellt dieses uns vorgestellte Resultat eine beeiindruckende Meisterleistung dar, gestützt durch Mut und unerschütterlichem Selbstvertrauen. Leider verhinderte ein Problem in der Gaszuführung zu den Brennern eine Inbetriebnahme. Schade, denn wir alle hätten sie nur allzu gerne im Betrieb erlebt. Wie‘s halt so war, die tollen Stunden glitten fast unbemerkt dem Abend entgegen. Die Regler wurden geschlossen, die Steuerungen in ihre Mittelstellung gekurbelt und die Kesselfeuer gelöscht. Beim anschliessenden Aperitif ergriff Gastgeber Hans Peter als Erster das Wort, dankte den zahlreich erschienen Gästen sehr herzlich für ihr Kommen und aktive Mitgestalten des sehr kameradschaftlich und unfallfrei verlaufenen Tages. Einen speziellen Dank richtete an seine Gastgeberkollegen und Mithelfer Edi, Stefan, Kurt, Markus und Suppenköchin Iris, für die geleisteten Vorarbeiten und Einsätze am heutigen Tag. Weiter berichtete uns Hans Peter über die 19 Mitglieder zählende sehr Interessantes und Aufhorchen lassendes. Gemäss dem seriös geführten Anwesenheits- und Fahrtenbuch werden die 44 Fahr-Samstage im Durchschnitt von 16 Mitgliedern besucht und 10 Loks angeheizt, d.h. pro Jahr werden belegbar 440 Lokomotiven angeheizt. Wow! Und während den verbleibenden 8 Samstagen wird jeweils die gesamte Anlage revidiert und gereinigt. Mit einem kräftigen Applaus belohnten wir Hans Peters Ausführungen, …erhoben die Gläser und stiessen auf ein erfolgreich werdendes Dampferjahr 2018 an. Anschliessend orientierte Hansruedi sehr optimistisch über den heutigen Fertigungsstand der SBB C5/6, sowie über andere, sich positiv abzeichnende Entwicklungen am Markt. Applaus. Zum Schluss ergriff Charles das Wort. Er bedankte sehr herzlich bei unseren Gastgebern Hans Peter, Edi, Stefan, Kurt, Markus und Iris für die uns entgegengebrachte, herzliche Gastfreundschaft, die kulinarischen Verführungen und Betreuung, sowie auch für die von uns so genussvoll erlebt gedurften kameradschaftlichen und unfallfreien Stunden auf ihrer tollen G1-Anlage. Im Weiteren versorgte uns unser G1MRA-Vorstandsmitglied Charles noch mit internen Informationen. Applaus. Nun hiess es Einpacken, Verladen, beim Aufräumen helfen, dann Dislokation ins nahe gelegene Restaurant zum gemeinsamen Abendessen. Der dort wiederum erlebte, freundliche und speditive Service profitierte natürlich von Hans Peter bereits am frühen Nachmittag gestarteten, zeitintensiven Umfragetour und seiner frühzeitig ins Restaurant übermittelten Menü-Wunschliste. Das Essen war wiederum hervorragend. Damit endete der Erlebnis- und sehr genussreiche Dreikönigsdampf im Wiggertal 2018. Heiri Fotos: Heiri und Charles

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