Herstellung eines Mini-Pleuels
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Jeder der schon einmal Triebstangen, oder ein Steuerungsgestänge angefertigte, sah sich mit dem Anfertigen der Stangenköpfe konfrontiert. Je nach Maschinenpark eine nicht so schwierige Sache, vor allem wenn die dazu nötigen Aufspann-Vorrichtungen zur Verfügung stehen.
Kleine Pleuelchen aber verlangen auch entsprechend winzige Aufspann-Vorrichtungen, also ein richtiger Zusatzaufwand. Der nachfolgend skizzierte Weg, an einem aktuellen Bauteil angewandt, führt ohne besondere Vorrichtungen und recht einfach zum Ziel.
Als Maschinenpark werden lediglich eine Drehbank, Fräsaufsatz oder Fräsmaschine, ein 2-lippiger 1.5x2.5mm Schaft-Fräser, als Handwerkzeig einige wenige Nadelfeilen und als Material ein Stück Flachstahl für den Pleuel und etwas Rund-Silberstahl benötigt. Als besonderes Merkmal soll der Pleuel eine 4-Kantbohrung erhalten, was in einem normalen Falle einfach eine Bohrung sein könnte.
Die einzelnen Schritte sind den betexteten Fotos zu entnehmen.
Achtung: Alle Fräs- und Dreharbeiten sind unter der dauernden Zugabe einer grosszügigen Menge von Kühl-Schmiermittel auszuführen!
In diesem Fall mit einer 4-Kantbohrung, was aber nicht von Bedeutung sein soll, denn hier geht es lediglich um die Formgebung der Bleuel-Augen
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Null-Punkt ist die linke obere Ecke für den Schraubstock und das darin eingespannte Stahl-Plättchen. Vermasst ist das Zentrum des Fräsers, d.h. es muss nicht gerechnet werden
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Der 4-K-Stempel in Silberstahl, gehärtet (AF hellgelb), die Matrize in Weich-Stahl. Die beiden Silhouetten-hülsen und -dorne in Silberstahl, wenn gehärtet, dann AF braun/violet zur Schonung der Feilen. Bolzen in H7, Hülsenbohrung in H7
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Drehzahl ca. 2500 U/Min. Frästiefe in 0.2 mm Schritten, mit kleinem Vorschub immer in Mitlaufrichtung zum Bleuel, d.h. für jede neue Frästiefe zuerst zum Ausgangspunkt zurückfahren. Ausgiebig und dauernd kühlen/schmieren!!
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In der Vergrösserung gut sichtbar, der horizontale Feilen-Strich, als das beim Feilen zu überwachende, wichtige Kontroll-Merkmal für die korrekte Horizontallage der Feile während der Arbeit
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Der zur Verdeutlichung der Fräswege ins Stahl-Plättchen zurückplazierte Bleuel ist am dickeren Kopfende bereits gerundet
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Hier der einfacher zu bearbeitende Teil des Auges. Der Feilenstrich verläuft in der Längsrichtung, wobei die Feile beim Erreichen des Endmasses auf den beiden Silhouette-Schultern aufliegend, sicher geführt wird
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Der knifflige Abschitt an der Innenseite des kleinen Auges. Es gilt dasselbe wie schon unter Pk 1 beschrieben
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